Selbstständigkeit & Muttersein: Was ich mit meiner Arbeit bewirken will

Wir alle definieren uns über verschiedene Rollen – ob wir wollen oder nicht. Meine drei Hauptrollen, die mein Leben gerade am stärksten prägen, sind: Mutter, Bloggerin und Selbstständige. Jede dieser Rollen bringt ihre eigenen Aufgaben, Herausforderungen und Chancen mit. Und gleichzeitig fließen sie ineinander.

Ich nehme Erfahrungen aus der einen Rolle mit in die andere: Was ich als Mutter lerne, prägt mein Business. Was ich in meiner Selbstständigkeit erprobe, fließt zurück in mein Familienleben. Und im Bloggen kann ich Dinge aussprechen, die in meiner Arbeit vielleicht gar keinen Platz hätten. Genau darum geht es mir in diesem Artikel: Was will ich mit meiner Arbeit bewirken – in allen drei Rollen zusammen?

INHALTSVERZEICHNIS

    Als Mutter: Vorbild im Wandel

    Als Mutter möchte ich für meine Tochter ein Vorbild sein. Nicht im Sinne von „alles perfekt machen“, sondern indem ich ihr zeige, dass es Alternativen gibt. Gerade jetzt, wo wir mitten in einem Wandel stecken – weg von einer sehr männlich geprägten Energie, hin zu mehr weiblicher Energie.

    Für mich heißt das: Zykluswissen in mein Leben zu integrieren und meinen Alltag mehr daran auszurichten. Das ist für mich eine echte Herausforderung, weil ich nach so vielen Jahren im klassischen Berufsleben noch stark konditioniert bin. Ich ertappe mich immer wieder dabei, in alte Muster zurückzufallen. In ein Denken nach festen Strukturen und 9-to-5. Aber genau das will ich meiner Tochter anders vorleben.

    Ganz praktisch helfe ich mir dabei so: In meinem MeisterTask-Board versehe ich Aufgaben mit den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter – passend zu den Zyklusphasen. So weiß ich, wann welche Aufgabe am besten passt, wenn sie keine Deadline hat. Außerdem habe ich einen eigenen Zyklus-Kalender, in dem meine Phasen für das ganze Jahr eingetragen sind. So kann ich Termine, wenn möglich, in die Zeit legen, in der ich repräsentativ oder besonders leistungsfähig bin. Und Dinge wie Buchhaltung, meine „Kellerarbeit“, plane ich bewusst in den Herbst.

    Ich möchte meiner Tochter außerdem zeigen, dass Arbeit nicht nur „Job“ bedeutet, sondern dass Arbeit auch ganz viel mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun hat. Dass es heute möglich ist, sich mit den Themen, die einen wirklich interessieren, ein eigenes Business aufzubauen, mit dem man den Lebensunterhalt finanzieren kann. Ohne Burnout. Ohne dieses alte Leistungsdenken von „immer mehr, immer schneller“.

    Und noch etwas ist mir wichtig: Ich liebe es, Neues zu lernen und auszuprobieren. Genau das ist für mich einer der größten Schätze an der Selbstständigkeit: Ich kann mir die Themen aussuchen, die mich wirklich interessieren, und darin wachsen. Lebenslanges Lernen ist für mich nichts Lästiges, sondern macht Spaß. Wenn man sich mit Dingen beschäftigen darf, die einen begeistern. Auch das möchte ich meiner Tochter vorleben: dass Lernen nicht mit der Schule endet, sondern dass es Freude macht, neugierig zu bleiben.

    Als Bloggerin: Sichtbarkeit mit Sinn

    Ich blogge nicht um des Bloggens willen. Für mich ist das Bloggen Teil meiner Sichtbarkeit. Die Menschen, die von meiner Arbeit profitieren können, sollen das finden, worüber ich schreibe und sich dadurch ein Bild machen können: Wer ist diese Claudia? Wie denke ich? Was sind meine Werte in meiner Arbeit?

    Und genauso wichtig: Ist das, was ich hier beschreibe, für dich hilfreich? Kann dir das in deiner Situation weiterhelfen – ja oder nein?

    Mir ist der Blog wichtiger als Social Media. Warum? Weil Blogartikel nachhaltiger wirken und über Google auffindbar sind. Auch wenn KI vieles verändert, halte ich es nach wie vor für entscheidend, dass man über relevante Suchbegriffe gefunden wird. Ein Blogartikel lebt länger,  während ein Post auf LinkedIn oder Instagram nach wenigen Tagen verpufft.

    Versteh mich nicht falsch: Ich mag LinkedIn, um mich zu vernetzen, neue Menschen kennenzulernen und Impulse zu teilen. Aber LinkedIn gehört mir nicht. Mein Blog dagegen schon. Hier kann ich Inhalte so gestalten, wie ich es will, unabhängig von Algorithmen oder Plattform-Regeln. Das gibt mir Freiheit.

    Deshalb sind meine Kommentare auch offen. Bloggen ist für mich kein Monolog, sondern ein Dialog. Ich freue mich über Feedback, Fragen, auch kritische Anmerkungen. Denn daraus entsteht echter Austausch und das liebe ich.

    Als Selbstständige: Strukturen für Freiraum

    Beim Wort „Unternehmerin“ denke ich sofort an Teamaufbau oder mehrere Firmen. Deshalb fühle ich mich in dieser Rolle noch nicht so richtig zuhause und sage meist lieber: Ich bin selbstständig.

    Aber: Selbstständig heißt für mich definitiv nicht „selbst und ständig“. Genau das will ich mit meiner Arbeit verhindern. Denn viele von uns bringen aus dem Angestelltenverhältnis diese Prägung mit. Leistungsdenken, feste Strukturen, das Gefühl, immer funktionieren zu müssen. Und da rauszukommen, ist gar nicht so leicht.

    Mein Ziel ist es, dir zu zeigen, dass du dein Business wirklich so gestalten kannst, wie es zu dir passt. Dafür sind Prozesse und Strukturen wichtig – nicht, um dich einzuschränken, sondern um dir Freiraum zurückzugeben.

    Bei mir sieht das so aus: Auf der einen Seite ist meine Arbeit sehr individuell, weil jedes Business und jede Selbstständige anders tickt. Auf der anderen Seite gibt es aber Standard-Bereiche wie Buchhaltung, Kundenmanagement oder Content-Erstellung. Für diese Bereiche setze ich Standard-Hebel ein. Automationen, die fast allen Solo-Businesses helfen.

    Beispiele für solche Standard-Automationen, die ich auch meinen Kundinnen anbiete, sind:

    • Buchhaltung: Belegemanagement – der Favorit meiner Kunden, weil es die Ablage so viel leichter macht.


    • Kundenmanagement: Onboarding und Offboarding, z. B. über ein simples CRM, das ich direkt mitgebe, wenn noch keines vorhanden ist.


    • Content: Weiterverwertung mit KI – aus einem Blogartikel oder Video-Transkript lassen sich automatisch Newsletter oder Social-Media-Postings erstellen.

    So entsteht ein Mix: schnelle Standardlösungen für den Alltag und maßgeschneiderte Strukturen, die langfristig echten Freiraum bringen – für Kreativität, Kundenarbeit oder einfach Freizeit. Denn seien wir ehrlich: Wenn man in der Selbstständigkeit dauerhaft 5-10K Umsatz pro Monat erzielen will, braucht es gewisse Routinen und Prozesse. Ohne sie landet man schnell im Hamsterrad.

    Natürlich gelingt mir das nicht immer. Ich bin keine Insel. Oft nimmt mein Umfeld keine Rücksicht auf meinen Zyklus, und manchmal sitze ich abends doch noch am Laptop, weil tagsüber so viel anderes los war. Und ja, manchmal habe ich das Gefühl, ich „muss“ produktiv sein und dass Pausen nichts zählen. Das ist so ein alter Trigger, den ich noch in mir trage.

    Dabei habe ich gerade erst wieder gelernt, wie wichtig Pausen sind. Im Podcast von Mandy Jochmann zum Thema High Performance wurde es schön auf den Punkt gebracht: Zur echten Leistung gehören Pausen genauso wie die produktiven Phasen. Und doch ertappe ich mich oft bei dem Gedanken: „Wenn ich nichts tue, bin ich unproduktiv.“ Genau da merke ich, dass dieser Mindset-Shift bei mir noch nicht vollständig angekommen ist und gleichzeitig, wie wertvoll es ist, sich immer wieder daran zu erinnern.

    Mein Vermächtnis: Brücke zwischen alter und neuer Welt

    Wenn ich auf meine Arbeit schaue, sehe ich mich als Brücke. Zwischen der alten Welt, in der Leistung das Maß aller Dinge war, und einer neuen Welt, in der wir unsere Businesses so gestalten können, dass wir Unterstützung haben, uns nicht aufarbeiten müssen und trotzdem kein Team aufbauen müssen.

    Ich möchte zeigen: Erfolg ist auch möglich, ohne sich selbst kaputtzumachen. Mit Prozessen, die dich entlasten. Mit Strukturen, die dir Freiraum geben. Mit einer Haltung, die das Leben als Lernprozess sieht und nicht als endlosen Wettkampf.

    Das ist mein Beitrag – als Mutter, als Bloggerin, als Selbstständige. Und jetzt interessiert mich:
     

    In welcher deiner Rollen willst du etwas bewirken? Schreib es mir gern in die Kommentare.



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